Ob Sie Schallschutzfenster bestellen sollten, hängt von zwei Faktoren ab. Dazu gehören einerseits die vorhandenen Umgebungsbedingungen und andererseits das Lärmempfinden der Nutzer/innen der mit neuen Fenstern zu bestückenden Räume. Die Empfindung von Umgebungsgeräuschen als Störfaktor fällt bei jedem Menschen etwas anders aus.
Einige Menschen können regelmäßig auftretende Geräusche im Laufe der Zeit komplett „ausblenden“ und ignorieren, während sie von anderen Menschen auch nach Jahren noch als sehr störend empfunden werden. Gehören Sie zu dieser Gruppe, sollten Sie grundsätzlich über die Ausstattung Ihres Eigenheims oder Ihrer Eigentumswohnung mit Fenstern mit hohen Schallschutzwerten nachdenken.
Bei welchen Umgebungen sollten Sie Schallschutzfenster bestellen?
Die mit Abstand bedeutendsten „Störenfriede“ sind startende und landende Flugzeuge sowie Lastkraftwagen, die unmittelbar am Haus vorbeifahren. Deshalb sollten Sie für Wohngebäude in den Ab- und Einflugschneisen der Flughäfen Schallschutzfenster kaufen. Das gilt genauso, wenn Sie sich zu den Anliegern einer Straße oder sogar Straßenkreuzung zählen, die ständig von großen Lastkraftwagen frequentiert wird.
Bei Straßenbahntrassen innerhalb der Städte kommt es auf die Bauart der Gleise an. Vielerorts gibt es bereits Schienen, die auf einer Gummibettung verlegt sind. Für Wohngebäude entlang diese Trassen müssen Sie nicht unbedingt Schallschutzfenster bestellen, weil moderne Straßenbahnen (mit Ausnahme der Schienenschleifzüge) kaum zu hören sind.
Schallschutzfenster kaufen: Was besagen die Schallschutzklassen?
Die Basis der Einstufung in die einzelnen Schallschutzklassen stellen die DIN 52210 (Teil 2) und die VDI-Richtlinie 2719 dar. Danach sind in Deutschland sechs verschiedene Klassen für Schallschutzfenster üblich. Modelle mit der Schallschutzklasse 1 müssen Umgebungsgeräusche um mindestens 27 Dezibel dämpfen. In der Schallschutzklasse 2 steigt der Dämpfungsanspruch auf 32 Dezibel und in der Klasse 3 auf mindestens 37 Dezibel.
Für die Klasse 4 gibt der Teil 2 der DIN 52210 ein Dämpfungsvermögen von wenigstens 42 Dezibel, die Klasse 5 von 47 Dezibel und die Schallschutzklasse 6 von mindestens 52 Dezibel an. Das heißt, eine Komplettunterdrückung besonders lauter Umgebungsgeräusche ist auch mit Fenstern der Schallschutzklasse 6 bisher technisch unmöglich. Wenn Sie Schallschutzfenster bestellen, können Sie jedoch den in die Innenräume eindringenden Umgebungslärm auf ein erträgliches Niveau senken.
Wie erfolgt die Geräuschdämpfung bei einem Schallschutzfenster?
Rahmen aus Kunststoff, Aluminium und Holz übertragen den Schall grundsätzlich nur sehr schlecht. Beim Aufbau der Verglasungen wird eine physikalische Besonderheit des Materials ausgenutzt. Bei Glas hängt die Übertragbarkeit verschiedener Schallfrequenzen von der Stärke der Scheiben ab. Die Glasstärke beeinflusst unmittelbar die sogenannte Eigenresonanz. Bei einer optimalen Kombination verschiedener Scheibenstärken überlagern sich die Eigenresonanzen teilweise, sodass in bestimmten Frequenzbereichen ein besonders guter Schallschutz entsteht.
Wenn Sie gute Schallschutzfenster bestellen wollen, sind Sie in der Kategorie der Fenster mit Dreifachverglasung richtig. Sie bieten eine solide Geräuschdämmung auch dann, wenn sie nicht explizit als Schallschutzfenster deklariert werden. Die meisten Kunststofffenster und Aluminiumfenster mit Dreifachverglasung für den Wärmeschutz erfüllen die Anforderungen an die Schallschutzklasse 2 oder sogar 3.
Schallschutzfenster bestellen und Effekt mit Fensterzubehör verstärken
Die meisten Menschen fühlen sich von Umgebungsgeräuschen vor allem in der Nacht gestört, weil sie das Einschlafen beeinträchtigen und zu häufigem Aufwachen führen. Sind Sie in dieser Richtung sehr empfindlich, ist es ratsam, gleich nach passenden Rollläden zu schauen, wenn Sie Schallschutzfenster kaufen. Das Schild des Rollladens sollte einen Abstand von mehr als 5 Zentimeter zu den Scheiben der Fenster haben, um den sogenannten „Doppelwandeffekt“ nutzen zu können.
Der beste Schallschutzeffekt (Dämpfung um etwa 10 Dezibel) ergibt sich bei einem Abstand zwischen 10 und 14 Zentimetern. Zudem kommt es auf die Stärke der Lamellen im Schild der Rollläden an. Je stärker diese Lamellen sind, desto besser in die Schalldämmung. Optimalerweise sollten Schallschutzrollläden über Schienenauskleidungen auf Silikon- oder Gummibasis verfügen.
Aufteilung der einzelnen Schallschutzklassen (SSK):
- SSK 1 >> Rw 25 – 29 dB
- SSK 2 >> Rw 30 – 34 dB
- SSK 3 >> Rw 35 – 39 dB
- SSK 4 >> Rw 40 – 44 dB
- SSK 5 >> Rw 45 – 49 dB
- SSK 6 >> Rw > 50 dB
Hier nachzulesen (externer Link)
Wärmedämmende Schallschutzfenster mit Einbruchsicherheit
Wer Schallschutz im Fenster möchte, muss sich im Gegenzug nicht gegen ein Wärmeschutzfenster oder ein Einbruchschutzfenster entscheiden. Alle drei relevanten Attribute lassen sich gut miteinander vereinbaren.